Schulleiter a.D. Dumonts Tagebuch
Dienstag, 10. März 2020
Tag 254 der Baustelle und Tag 3 der Quarantäne
Meine erste Erfahrung ist seit gestern: Quarantänetage sind keine Ferien. Zwischenzeitlich machte ich gar den Vorschlag, eine der Sekretärinnen zu mir nach Hause anzuordnen, so oft klingelt das Telefon oder erreichen mich E-Mails. Selbst wenn sich der Schulleiter in Quarantäne, befindet, muss die Schule weiterlaufen. Ich hole mir auch immer die neuesten Informationen, denn immerhin geht es einem Viertel des Kollegiums wie mir und ich staune, dass in dieser Situation die Schule überhaupt einen einigermaßen geregelten Ablauf hinbekommt.
Immerhin musste oder konnte, je nach Lesart, eine Klasse zu Hause bleiben. Es war einfach kein sinnvoller Plan für sie zu erstellen. Die gute Nachricht dabei ist, dass wir es anscheinende geschafft haben, die Infektionskette zu unterbrechen. Aus dem Bereich der Schule ist keine neue Ansteckung gemeldet worden. Zudem erhielt ich eine E-Mail, in welcher mir die Leiterin des Gesundheitsamtes schrieb: „Lieber Herr Dumont, vielen Dank für die gute Unterstützung, das lief sehr problemlos mit Ihrer Schule“. Inzwischen kann ich diesen Worten ein Gesicht zuordnen. Heute war ein Bild in der Zeitung, sodass ich jetzt weiß, mit wem ich da die ganze Zeit über telefonierte.