Schulleiter a.D. Dumonts Tagebuch
Freitag, 09. Juli 2021
Tag 727 der Baustelle
Die jüngsten Lockerungen lassen das Singen zu. Das nutzte ich weidlich aus, um der heutigen Fünferklasse das Schullied zu singen. Oft hörten sie es von der Konserve aus der Bluetooth Box. Heute sollte es live erklingen. Erstmal hieß das Text sicherstellen durch lautes Chorsprechen. Dann den Ablauf klären: Vorspiel Gitarre – dann ein Durchgang Gesang mit allen – dann die „Wandseite“ allein – die „Fensterseite“ stimmt im Kanon ein – wenn die Gitarre aufhört: Klatschen im We-will-rock-you-Takt. Ja, was all die anderen Jahrgänge durch x-faches Singen in Musik und in Assemblys praktizieren konnten, musstet ihr im Schnelldurchgang heute vollbringen. Komplette Sicherheit lässt sich so nicht herstellen, aber immerhin: Seit über einem Jahr erklang das Lied einmal wieder gesungen!
Nach den Abgängern aus neun waren heute diejenigen aus zehn mit ihrer nach Klassen gestaffelten Zeugnisübergabe dran. Bereits im Vorfeld hatten sie sich erkundigt, ob sie „kompostierbare Luftballons“ starten lassen können. Hinzu kamen (leider) Konfettikanonen mit bunten und glitzernden Schnipseln, die jetzt den ganzen Schulhof übersäen. Da dieser nicht asphaltiert ist, können sie auch nicht mit einem Besen weggekehrt werden. Bleibt zu hoffen, dass ein Wind zu Hilfe kommt – der Umwelt wurde dennoch kein Gefallen getan. Aber ich hörte als Entgegnung die Einschätzung vom einmaligen Erlebnis der Schulentlassung und ähnliches mehr. Das alleine genügt mir nicht. Wer solches überlegt, muss auch die Nacharbeit mit einbeziehen. Auch der für die Reinigung der Alla-hopp!-Anlage zuständige Mann vom Bauhof meinte erbost, dass er aber wohl nicht für die Reinigung zuständig sei. Des einen Freud ist des anderen Leid.